1. Homepage-Mythos: Der Baukasten
von Gerhard Hill
Die Homepage ist wohl eines der ältesten und etabliertesten Kanäle im Internet. Sie hat sich weiterentwickelt und bleibt auch heute nicht stehen. Doch viele Mythen halten sich tapfer. Wir wollen aufklären mit unserer Serie über Homepage-Mythen. Im ersten Beitrag thematisieren wir den allzu beliebten Baukasten für die Do-it-yourself-Homepage.
Viele Webhosting-Anbieter bieten sogenannte Homepage-Baukästen oder auch Website-Baukästen an. Meist sind sie in einem sehr günstigen Tarif bereits enthalten und erlauben, sofort nach Registrierung und Buchung des Webhosting-Tarifs loszulegen mit der Erstellung des eigenen Internet-Auftritts. Hauptmotivation: Zeit und vor allem Geld sparen. Doch wie sinnvoll ist es, mit diesen Tools im Do-it-yourself-Verfahren die Webpräsenz in Eigenleistung zu erstellen?
Der Homepage-Baukasten als Arbeitserleichterung?
Homepage-Baukästen sind in den letzten Jahren immer besser geworden. Sie kommen mit vielen vorgefertigten Designs und Layouts daher, oft abgestimmt auf verschiedene Branchen oder Angebote. Die Benutzung ist denkbar einfach und man kann damit wirklich in kürzester Zeit eine professionell aussehende Website aufbauen. Dennoch darf man aber eins nicht außer acht lassen: es handelt sich um ein Werkzeug. Nichts weiter. Wie in der realen Welt auch, so braucht es zum Werkzeug noch das Material. Und das besteht bei Webseiten aus Texten, Bildern und im Idealfall auch aus Videos. Und damit das Ganze auch einen Sinn ergibt und verständlich beim potentiellen Kunden ankommt, müssen die Zutaten gut strukturiert zusammengestellt und präsentiert werden. Diese Strukturierung und das Zusammenstellen der Einzelteile gehört bereits zur Vorarbeit und kann unabhängig vom verwendeten Baukastensystem gesehen werden.
Sie möchten ein Baukasten-System verwenden?
Dann achten Sie auf Folgendes:
1. Tipp: Auf die Qualität achten
Ja, im Prinzip kann jeder mit einem Homepage-Baukasten seinen Webauftritt selbst erstellen. Es stellt sich jedoch die Frage, ob Form, Art und Struktur der Inhalte in ausreichender Qualität erstellt werden können. Hier ist oft der Rat und auch der Blick von außen, zum Beispiel mit den Augen eines Kunden, sehr hilfreich.
2. Tipp: Risiken der Abhängigkeit beim Webhosting bedenken
Mit der Nutzung eines Homepage-Baukastens mache ich mich abhängig vom Webhosting-Anbieter. Risiken: bei einem Anbieterwechsel ist die komplette Homepage verloren; der Anbieter entwickelt den Homepage-Baukasten immer weiter, die alte Version wird dann irgendwann nicht mehr weiter betrieben, in Folge besteht die Gefahr, dass die Website nicht mehr läuft und neu erstellt werden muss.
3. Tipp: Inhalte auf die Zielgruppe abstimmen
Inhalte und Struktur der eigenen Homepage müssen auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet werden. Hier hilft ein Homepage-Baukasten im Allgemeinen nicht weiter. Es ist wie mit einem Werkzeugkasten, mit dem man vieles machen kann, aber ohne Anleitung oder Know-how nicht zum Ziel führt.
4. Tipp: Zeit und Nutzen vergleichen
Insgesamt muss auch die Frage gestellt werden, ob bei der selbstgebauten Homepage gespartes Geld und erzielter Nutzen in einem guten Verhältnis stehen zu der aufgewendeten Zeit, in der man im eigentlichen Beruf etwas hätte voranbringen können.